Generation "Arschlochhund"?!

Eins ist klar: der Begriff polarisiert!
Und warum tut er das? Weil er vulgär ist, unanständig,... "Das darf man doch nicht sagen!"
Ist das so? Darf man solche Begrifflichkeiten nicht verwenden?
Was, wenn sie aber unglaublich passend sind und die Situation bestens beschreiben?
Was, wenn die Leute, die einen Arschlochhund haben, einfach einen gewissen Humor haben, den sie zum Halten eines Solchen auch brauchen?
Ich habe mich GANZ BEWUSST für diese Begrifflichkeit entschieden, für mich gibt es im Übrigen auch genau so "Arschlochchefs", "Arschlochinsekten", "Arschlochkinder" (auch wenn ich jetzt wahrscheinlich von allen Jeremy-Pascal Müttern entliked werde) usw.
Ist es niveaulos und unprofessionell oder vielleicht doch einfach nur ein bisschen Spaß im langweiligen und grauen Alltag?
Es mag sein, daß dieser Begriff unterschiedlich interpretiert wird und vielleicht ist es daher wichtig, darauf hinzuweisen was dahinter steht oder stehen kann.
Für mich beschreibt "Arschloch-XY" einen Zustand eines Individuums. Arschochhunde werden selten als Solche geboren (manche Kangals vielleicht), sondern viel eher durch Unwissenheit, Narrenfreiheit und Größenwahn zu Arschlochhunden erzogen. Das Etablieren des Arschlochhund-Behaviours ist sehr unterschiedlich. 
Ich nutze den Begriff "Arschloch-XY" seit vielen Jahren und bin schon öfter dem Gedanken nachgegangen, ob es sich bei dem Hype um den "Arschlochhund" um ein Generationen-Thema handelt. Und dann geschah es: Eine ältere Dame kam auf mich zu und sagte "Ich habe einen Arschlochhund, darf ich mich Ihnen anschließen?" Großartig! Ich mag solche Menschen!
Ich habe auch überlegt, ob die Menschen, die sich über den Begriff echauffieren vielleicht einfach keine Arschlochhunde kennen. Mag sein, denn für mich als A-Hund-Spezi ist es ja Alltag. Möchte man meine Interpretation des Arschlochhundes für Nichtwissende beschreiben, so wäre die Wespe eine ganz treffende, ähnliche Spezies: Fliegt Dich kackendreist an, isst Dein Essen während Du ungläubig vorm Teller sitzt, attackiert Dich grundlos.... Distanzlos, rotzfrech, ohne Manieren und Anstand - ein Arschloch eben!

Jeden, dem jetzt immer noch nicht klar ist, was ein Arschlochhund ist, den lade ich rechtherzlich zu einer meiner Anonymen-Arschlochhund-Halter-Sitzungen (umgangssprachlich auch Gruppentraining genannt) ein!

Und für alle, die es interessiert: Wir Arschlochhund-affinen Saarländer gehen noch ein Stück weiter - ein tolles Stück - ganz großartiges, bahnbrechendes Stück! Better be prepared!

Mehr Informationen in Kürze hier.






Arschlochhunde oder warum Geduld eine der wichtigsten Eigenschaften von Hundehaltern sein sollte...

Man nannte sie das Phantom vom Quedlinburg als sie wochenlang alleine durch die Wälder strich. Sich nähern, anlocken oder gar einfangen - unmöglich! Durch einen glücklichen Zufall gelang es dem engagierten Team des Tierheim Quedlinburg irgendwann dieses Phantom einzufangen. Dann saß das Häufchen Elend, ein verstörter, nicht sozialisierter, ängstlich-aggressiver Hund mit Migrationshintergrund, erstmal eine ganze Weile in Einzelhaft mit sehr eingeschränktem Kontakt. Als Notfall mit Vermittlungschancen im Minusbereich kam sie dann zu mir.   

Yasha ist eine Sarplaninac-Mix-Hündin mit einem großen Koffer voller schlechter Erfahrungen und einer ungewissenen Vergangenheit.

Nach den ersten Wochen fragten mich Bekannte "Ja ist die denn immer noch so aggressiv?", nach Monaten mit noch mehr Unverständnis "Der Hund kann doch nicht normal sein?! Du hast die doch schon so lange...". Irgendwann ist dann ein Stempel drauf und man bekommt nur noch ein Kopfschütteln - es ist: Ein "Arschlochhund"!  

Wenn man genau hinschaut hat aber genau dieses Phantom massive, wenn auch in sich immer klitzekleine Fortschritte gemacht. Es ist MEIN Arschlochhund und ich bin stolz auf sie!
Gewohnheiten auszuschleichen dauert Monate oder auch Jahre, manches bekommt man nie so ganz weg. Das ist bei Hunden nicht anders als bei Menschen. Und man braucht Geduld - viiiiiiiel Geduld!

Ein Arschlochhund zerlegt Ihnen zig Male die Bude.
Ein Arschlochhund eskaliert immer wieder völlig, wenn er andere Hunde sieht.
Ein Arschlochhund setzt Prioritäten und Sie sind Luft, wenn es um Futter geht.
Ein Arschlochhund stellt gerne auf Durchzug.
Ein Arschlochhund läßt Sie im Nachthemd und barfuß nachts im Regen durch den Matsch hechten, um mit dem Tod ringende Kleintiere aus seinen Fängen zu befreien. 
Ein Arschlochhund versucht permanent die Weltherrschaft an sich zu reißen.
...
 
Kurz: Ein Arschlochhund treibt Sie in den Wahnsinn!

Und trotzdem haben sie es verdient! 
Weil sie in ihrem kleinen Arschloch-Universum auch lernfähig sind!
Weil die kleinen Fortschritte einfach unfassbar wertvoll sind und mindestens doppelt zählen!
Weil sich die Zeit und Geduld, die Sie investieren, immer lohnt!






 
 
 
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